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Von Mäusen zum Menschen: Intervallfasten verbessert Darm-Mikrobiom und hilft so beim Abnehmen

Adipositas stellt einen der Hauptrisikofaktoren für zahlreiche chronische Krankheiten dar, darunter Gicht, Arthrose, Hypertonus, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, einige Krebsarten, Typ-2-Diabetes, Gallenblasen- und Lungenerkrankungen. Grund genug, sich bei einem erhöhten Body-Mass-Index mit dem unliebsamem Thema „Abnehmen“ zu beschäftigen. Als eine Möglichkeit von vielen wird häufig Intervallfasten (IF) empfohlen. Welchen Einfluss IF auf das Darm-Mikrobiom, also die Summer aller im Darm befindlichen Bakterien, hat, das wusste man bisher überwiegend aus Mausversuchen. Mittlerweile ist aber gut untersucht, dass IF auch beim Menschen eine positive Wirkung auf die Zusammensetzung der Darmflora hat. Warum ist das wichtig? Bei Adipositas liegt häufig auch eine Störung der Darm-Mikrobiota vor, die zu weiteren pathologischen Prozessen führen kann.

Dank der richtigen Bakterien leichter abnehmen?

Darmbakterien spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Adipositas. Das menschliche Darm-Mikrobiom ist ein komplexes Ökosystem, das etwa 1014 Bakterienzellen umfasst, welche verschiedene physiologisch aktive Substanzen, darunter kurzkettige Fettsäuren und Vitamine sowie potenziell schädliche Produkte wie Neurotoxine und Karzinogene produzieren. Eine gesunde Darmflora ist für die Aufrechterhaltung des Stoffwechselgleichgewichts und der Immunfunktion von entscheidender Bedeutung und ist durch ein stabiles Verhältnis der Bakteriengattungen Bacteroidetes zu Firmicutes gekennzeichnet, wodurch die Produktion nützlicher Metabolite gefördert wird. Bei Adipositas können Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota zu einer verringerten Vielfalt führen, was durch eine erhöhte Häufigkeit von Firmicutes und eine Verringerung der Bacteroidetes gekennzeichnet ist.

Die Folgen: Die Durchlässigkeit der Darmwand nimmt zu (Permeabilität), Entzündungsreaktionen sind krankhaft gesteigert, pathogene Bakterien vermehren sich und produzieren vermehrt Endotoxine. Genau das (gesunde) Gegenteil passiert beim IF: Die „Darmbarriere“ wird wieder dicht, Entzündungen sind rückläufig, Endotoxine verschwinden und das Energiegleichgewicht nimmt zu.

Demnach stellt intermittierendes Fasten eine potenzielle Methode dar, die sowohl die Adipositas als auch die Dysbiose der Darmmikrobiota durch eine verbesserte mikrobielle Vielfalt bekämpfen kann.

Quelle: Santiago Cadena-Ullauri et. al. 2024: “The effect of intermittent fasting on microbiota as a therapeutic approach in obesity”. Front Nutr. doi: 10.3389/fnut.2024.1393292.

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