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Antikörpertherapie bei Asthma bronchiale reduziert Krankschreibungen im Job

Schweres Asthma kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und auch die berufliche Produktivität der Betroffenen reduzieren. Moderne Antikörpertherapien, die z. B. gegen IL-5 oder Anti-IL-5R-alpha gerichtet sind, können die Symptome bei schwerem eosinophilem Asthma (SEA) deutlich reduzieren. SEA stellt eine Form des Asthma bronchiale dar, bei der die sogenannten eosinophilen Granulozyten (Gruppe der weißen Blutkörperchen) im Blut erhöht sind. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen eine solche Antikörpertherapie bei SEA in bestimmten Situationen.

Nun untersuchte eine Studie der Universität Hannover, ob eine IL-5/IL-5R-alpha-Antikörpertherapie mit Mepolizumab oder Benralizumab die Performance im Job und die Krankheitstage der Betroffenen mit SEA beeinflusst. 54 Patientinnen und Patienten wurden mittels Fragebogen evaluiert. Die Patientinnen und Patienten gaben an, dass sich durch die Antikörpertherapie ihre Ashmakontrolle und die Lungenfunktion verbessert hatte. Die Tage mit Krankschreibungen hatten sich von im Schnitt 2 auf 0 pro Monat signifikant reduziert. Zudem gaben die Befragten an, dass sich die (selbstberichtete) Produktivität durch die Therapie verbessert hatte (der Hinweis auf „selbstberichtete Produktivität“ ist hier wichtig, denn vielleicht hatten die Chefs der Befragten einen anderen Eindruck).

Die Autoren schränken ein, dass es sich um eine kleine Studie handelt, und dass einige Befragte weger der COVID-19-Pandemie nicht am Follow-up teilgenommen hatten. Vor dem Hintergrund, dass Antikörpertherapien zu den kostenintensiveren Behandlungen zählen (die Medikamente werden in der Regel regelmäßig unter die Haut injiziert), ist es aber wichtig zu wissen, dass sie eben auch zur wirtschaftlichen Produktivitätssteigerung und zu weniger Fehlzeiten im Job beitragen. In eine Kosteneffizienzbetrachtung der Therapie mit Antikörpern bei SEA sollten diese Erkenntnisse unbedingt einfließen.

Quelle: Brinkmann L et al. ERJ Open Res 2024; doi.org/10.1183/23120541.00374-2024