Der Hintergrund des Zusammenhangs, den sie gefunden hatten, blieb den Forschern völlig unklar. Und trotzdem waren die Ergebnisse eindeutig. Man hatte die Ohren von 1.000 Patienten fotografiert und diese Bilder hinsichtlich der Ohrläppchenfalten ausgewertet. Dabei unterschieden die Wissenschaftler zwischen langen und kurzen, schrägen und geraden und tiefen und oberflächlichen Falten. Diese Parameter korrelierten sie dann mit der Häufigkeit von kardiovaskulären Ereignissen (CVD, cardiovascular disease) der Patienten, also mit Herzinfarkten (Myokardinfarkt, KHK), Schlaganfällen (Apoplex) und sonstigen arteriellen Verschlusskrankheiten (pAVK). Verlief die Ohrläppchenfalte von ventro-kranial nach dorso-kaudal (also von vorne-oben nach hinten-unten), dann war das Risiko dieses Patienten für CVD um 45 % erhöht (Bild A). Je tiefer dabei die Falte ausgeprägt war, desto höher war das Risiko (Bild C). Ein ischämischer Schlaganfall war sogar 67 % wahrscheinlicher. Tiefe, lange, quere und beidseitige Falten waren besonders ungünstig. (rs)
Quelle: Rodríguez-López C et al., Am J Cardiol 2015;116(2):286-93. doi: 10.1016/j.amjcard.2015.04.023